Will man dem Trubel und Lärm Bangkoks mal für einen Tag entfliehen, lohnt sich ein Ausflug auf das idyllische Flussinselchen Koh Kret, das etwa 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt im Chao Phraya gelegen und im Jahre 1722 durch den Bau eines Kanals entstanden ist. Wie auch Bangkok liegt die etwa 3,5 Quadratkilometer große und üppig grün bewachsene Insel im Supfgebiet des Chao Phraya, weswegen fast alle Häuser und Wege auf Stelzen gebaut sind.
Die Unaufgeregtheit ist die Hauptattraktion
Besonders viel hat die Koh Kret nicht zu bieten. Neben einigen Tempelanlagen findet man hier ein paar kleine Souvenirshops und Restaurants, und ein paar kleine kunsthandwerkliche Betriebe wie Töpfereien und Schnitzereien. Weiterhin gibt es hier das Kwan Aman Pottery Museum, in dem einige historische Keramikstücke ausgestellt sind, eine Schule und einen 6 Kilometer langen Rundweg, über den man an all den genannten Orten vorbeikommt. Am Wochenende findet nahe des Piers noch ein Weekend Market statt. Das war es dann aber auch. Aber gerade weil es hier nicht so viel zu sehen gibt, eignet sich die autofreie Insel wunderbar zum Abschalten und Runterkommen, wenn man mal genug von der Hauptstadt hat.
Wie komme ich hin?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, nach Koh Kret zu kommen. Ich entscheide mich für den Bus. Die Linie 32 fährt ab verschiedenen Stationen zwischen Wat Pho und Khao San ab. Die 6,50 Baht teure Fahrt zur Endhaltestelle Na Hang Thong Mae Bo in Pak Kret dauert knapp 1,5 Stunden. Von hier aus läuft man nochmals etwa 10 Minuten zum Pier, an dem man dann in die Personenfähre zur Insel einsteigt. Die Überfahrt dauert etwa 3 Minuten und kostet 2 Baht.
Direkt am Pier kann man sich dann ein Fahrrad mit Korb für 50 Baht am Tag ausleihen, mit dem man gemütlich den ebenen Rundweg abfahren kann. Es ist aber auch leicht zu Fuß machbar, die Insel zu umrunden. Unweit des Piers befindet sich eine Informationstafel mit Landkarte der Insel. Lustigerweise steht die Karte auf dem Kopf. Ob dies ein Versehen oder beabsichtigte künstlerische Freiheit ist, kann ich nicht heraus finden.
Auf zwei Rädern einmal um die Insel
Die Insel hat mit seinen kleinen Holzhäuschen etwas sehr ursprüngliches und man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt. Teilweise hat man wegen der üppigen Vegetation das Gefühl, mitten durch den Dschungel zu fahren.
Der Rundweg um die Insel führt nicht ganz außen herum, sondern eher ein gutes Stück vom Ufer entfernt. Es führen dann immer wieder Wege ab, die als Sackgassen mehrere hundert Meter weit zum Flussufer führen. Per Pedes ist man da natürlich immer ein paar Minütchen unterwegs, aber mit dem Rad schafft man es locker an einem halben Tag, jeden Weg abzufahren.
Die Bewohner der Insel, die einem immer wieder begegnen, grüßen jedesmal freundlich. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, sehr willkommen zu sein. Touristen verirren sich nur sehr selten hier hin. Den ganzen Tag über begegnen mir nur drei westliche Gesichter.
Jetzt erstmal Kaffeepause!
Auf dem letzten Stück meiner Inselrundfahrt entdecke ich neben einem Google Streetview Wanderer noch ein kleines Highlight. Ein Do it yourself-Café, in dem man selber von Hand Kaffee rösten und zubereiten kann. Das Rösten überlasse ich aber lieber der erfahrenen Besitzerin und genieße noch einen iced Cappuchino, bevor ich mich wieder auf den Rückweg ins Stadtzentrum mache.
Mein Fazit:
Wer Entspannung in der Natur sucht und dem Gewusel Bangkoks für einen Tag entfliehen möchte, der findet auf Koh Kret eine wundervoll unaufgeregte grüne Oase der Ruhe.
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