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Ich bin ein Tragling!

Über die Vorteile des Tragens im ersten Jahr

„Freiheit!“ war der erste Gedanke, den ich hatte, als ich unseren Sohn Henri zum ersten Mal nach einer Woche Krankenhaus im Tragetuch vor mir trug. Endlich hatte ich die Hände wieder frei und konnte mich MIT Baby normal bewegen. Vorher gab es im Grunde nur eine Variante, und die hieß, mit Baby im Arm sitzen, oft stundenlang, um jegliche Bewegung, die ihn wach machen könnte, zu vermeiden. Folglich stellte ich das eigene Essen, den Griff zur Wasserflasche und selbst den Gang zur Toilette oft hinten an.

Manduca Sling

Im Krankenhaus zeigte mir eine Trageberaterin an meinem eigenen elastischen Tuch von Manduca, wie man es schnell und einfach bindet. Einmal zugeschaut, zweimal nachgemacht und schon passte es. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach funktioniert. Henri gefiel das softe Tuch und das Schaukeln an Mamas Körper auf Anhieb. Nach wenigen Minuten fand er darin seinen Schlaf, oft ein bis zwei Stunden, was mich besonders zu Beginn erleichterte. Einmal geschnürt kann man die Manduca Sling übrigens den ganzen Tag über anlassen und das Baby mehrmals ein- und abladen, ohne das Tragetuch ablegen zu müssen. Das kann von Vorteil sein, wenn man z.B. viel unterwegs ist oder das schlafende Baby mehrmals umbetten muss.

+ Positiv

  • bereits für Neugeborene sehr gut geeignet
  • flexibel (kann man für jeden Träger neu anpassen)
  • kann man anbehalten
  • leicht zu reinigen

– Negativ

  • immer ein Stück Stoff mehr am Körper (wenn man sie anlässt)
  • belastet den Rücken bei mehr Gewicht des Babys (ging mir zumindest so)
  • manchmal lästig zu binden

Marsupi

Nach den ersten vier Wochen wurde Henri schwerer und ich bequemer. Oft war ich einfach zu bequem, um das Tragetuch zu binden und mir zu überlegen, welche Kleidung darunter am besten passt. Ich fand es manchmal lästig, immer ein Stück mehr Stoff am Körper zu haben und sie nicht „mal eben“ ablegen zu können. Daher musste eine neue Lösung her. Meine Hebamme brachte mir zum Testen eine Marsupi Trage mit. Diese überzeugte mich von Anfang an: Einfach die Marsupi um den Bauch per Klettverschluss anlegen, Baby hochnehmen, die Träger auf dem Rücken kreuzen und vorne wieder per Klett schließen, fertig! Im Vergleich zum Tragetuch hatte ich hier Henri in nur wenigen Minuten am Körper, was sich als sehr vorteilhaft für unterwegs erwies. Von da an hatte ich die leichte Trage immer dabei, zusammengerollt in dem dazugehörigen Beutel im Rucksack oder im Kinderwagen. Mein Tipp: Die Marsupi Breeze ist aus Leinen und schön dünn für den Sommer.

+ Positiv

  • schnell anzulegen
  • leicht im Gewicht (gut mitzunehmen)
  • einfach anzulegen (auch für Väter)
  • stütz den Kopf einfach
  • schlichtes Design

– Negativ

  • durch den Klettverschluss laut beim Lösen (doof, wenn das Baby schläft)
  • unbequem bei langen Strecken (Rückenschmerzen)
  • man muss sich für eine Größe entscheiden (S/ M, L oder XL)

emeibaby

Das Tragetuch und die leichte Trage mit Klett hatte ich nun ausprobiert und war noch nicht so ganz happy, besonders was lange Strecken betraf. Wenn ich mich zu einem Spaziergang oder einem Ausflug nach Köln aufmachte, bei dem ich Henri oft über 2 bis 3 Stunden an mir trug, plagten mich nach kurzer Zeit Rückenschmerzen. Aus diesem Grund griff ich dann wieder öfter zum Kinderwagen, was Henri wiederum weniger gut gefiel und ihn unruhig machte. Jetzt hatte ich zwar weniger Rückenschmerzen, dafür ein waches nörgeliges Kind, was letztlich wieder auf den Arm wollte. Freunde empfahlen uns das Tragesystem von emeibaby*, einer Mischung aus fester Trage und Tuch. Zunächst scheute ich mich etwas vor der Trage, da die vielen Schnallen und Bänder mir kompliziert erschienen. Doch als Henri immer schwerer wurde (immerhin 5 kg) und ich den Kinderwagen satt hatte, sprang ich über meinen Schatten. Ich nahm mir die Zeit und schaute mir die Erklärvideos von emeibaby im Web wie auch zwei Videos von Trageberaterinnen bei YouTube an. Nach dem ersten Anschnallen war es dann doch gar nicht so kompliziert, und die Schnallen und Bänder ergaben Sinn. Das größte Aha-Erlebnis hatte ich, als ich Henri schließlich in die Trage setzte und den Schultergurt schloss. Er war leicht! Wie bei einem Rucksack wird das Gewicht des Babys angenehm verteilt, so dass (endlich!) Nacken und Rücken entlastet werden. Für die Feinjustierung kontaktierte ich dann noch Trageberaterin Bella vom emeibaby Team ganz unkompliziert über whatsapp – ein kostenloses Angebot des Unternehmens. Über meine Erfahrungen mit der emeibaby könnt ihr hier im Detail nachlesen.

+ Positiv

  • bequem zu tragen (auch bei mehr Gewicht)
  • gut für langes Tragen geeignet
  • Einstellungen bleiben bestehen
  • kann man auch auf dem Rücken tragen
  • praktische Kopfstütze
  • robustes Material
  • wächst mit

– Negativ

  • anfangs etwas aufwändig einzustellen
  • nicht direkt für Neugeborene geeignet (empfand ich so)

emeibaby logoVielen lieben Dank das Team von emeibaby, für die Möglichkeit, die „easy emeibaby Trage“ testen zu können! Wir haben uns an den Kosten der Trage beteiligt und schreiben hier in freien Stücken über unsere persönlichen Erfahrungen.

Landlinien wurde Anfang 2009 von Designerin Daniela Klütsch gegründet. In ihrer Agentur daklue beschäftigt sie sich hauptberuflich mit Kommunikation für nachhaltige Unternehmen. Wie beim Reisen spielt auch dort das Thema „Entschleunigung“ eine große Rolle. Wenig kommunizieren, dies aber bewusst, achtsam sein, mit sich selbst und seiner Umwelt… das sind Gedanken die sie Tag für Tag antreiben

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