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In Deutschland um die Welt

Auf Weltreise durch alle Kontinente, ohne das Land zu verlassen

Ein noch nicht verwirklichter Traum von mir ist es, alle Kontinente und möglichst viele Länder zu bereisen. Der Untertitel „Abenteuer aus allen Kontinenten, für die wir nicht in die Ferne reisen müssen.“ des Buches „In Deutschland um die Welt“ weckt daher natürlich sofort meine Neugier. Allerdings kommen auch Zweifel auf, ob man wirklich innerhalb unserer Landesgrenzen ähnlich exotische und faszinierende Geheimnisse entdecken kann wie auf einer Fernreise. Zweifellos hat Deutschland sowohl landschaftlich wie auch kulturell eine Menge zu bieten und ich weiß auch, dass mir vieles davon noch gar nicht bekannt ist.

Fanziska Consolati nimmt uns in ihrem neuen Buch „In Deutschland um die Welt“ (erschienen im März 2021 im Conbook Verlag) mit auf ihre Reise durch die Kontinente Deutschlands.

„Was am Ende bleibt, sind nicht die Stempel im Pass, sondern die Erlebnisse im Herzen“

Ein Satz, den ich sofort unterschreibe. Reisen ist nicht das Abhaken einer To-Do-Liste, sondern es sind die vielen kleinen Abenteuer, Entdeckungen und Eindrücke, die man auf Reisen sammelt und erlebt. Daraus manifestiert sich für jeden Reisenden eine ganz individuelle und subjektive Erinnerung, die nicht vom bereisten Ort abhängig ist sondern davon, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet und wohin man sich treiben lässt. Der eine Urlauber liegt jeden Tag am Strand von El Arenal, der andere erkundet die Gassen der Altstadt von Palma, und wieder ein anderer wandert oder radelt durch die Sierra de Tramuntana. Und alle sind sie auf derselben Insel.

Format

Das gebundene Hardcover-Buch hat ein Lebendgewicht von 1kg und misst aufgeschlagen 42x27cm. Die Größe und das Gewicht sind den vielen großen tollen Fotos geschuldet, die eine gewisse Größe und Papierqualität erfordern, um richtig wirken zu können. Als Bettlektüre ist es daher aber nur eingeschränkt geeignet, dafür um so mehr ein Reiseband, den man bewusst und aufmerksam studiert. Die Kapitel sind so aufbereitet, dass man die einzelnen Reiseziele gut in Etappen lesen kann.

Inhalt

Auf 217 Seiten finden sich 59 interessante Ausflugs- und Reisetipps innerhalb und nochmals neun in den angrenzenden Ländern Deutschlands, die an Reiseziele auf entfernten Kontinenten erinnern. Gegliedert ist das Buch in neun Kapitel: Afrika, Asien, Antarktika, Europa, Naher Osten, unsere Nachbarländer, Nordamerika, Ozeanien und Südamerika. In jedem Kapitel werden dann auf jeweils zwei bis vier Seiten einzelne Reiseziele beschrieben, denen ein Ort in einem fernen Land vorangestellt ist, dem das vorgeschlagene Reiseziel mehr oder weniger ähnelt. Flankiert sind die einzelnen Berichte mit tollen großformatigen Farbfotos.

In Deutschland um die Welt will nicht von vorne nach hinten durchgelesen werden. Es ist ein Buch, das man immer wieder mal aufschlägt. Durch die Aufteilung in die kurzen Geschichten eignet sich die Lektüre gut zum Stöbern, Überblättern und Hängenbleiben. Die einzelnen Tipps geben eine gute Beschreibung und Übersicht zu den jeweiligen Orten mit wertvollen Zusatzinformationen, wie z.B. Koordinaten, Wegbeschreibungen, Schwierigkeitsgraden bei Wanderungen, Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Kontaktadressen und sonstigen individuellen Hinweisen.

Eindruck

Man darf das Eingangsversprechen, „Abenteuer ferner Kontinente zu erleben“, ohne die Landesgrenzen zu verlassen“, nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Natürlich wird man beim Überqueren der Immermannstraße in Düsseldorf niemals annähernd das Erlebnis der Überquerung der Shibuya Kreuzung in Tokio haben, und vor Rügen wird die Kayakfahrt auch niemals die Kayakfahrt zum Emerald Cave auf Koh Mook ersetzen können. Dazu gehört für mich noch viel mehr. Zum Beispiel endemische Gerüche, Geräusche, Flora, Fauna, Gesellschaften, Kulinarik und vieles mehr. Und ja, am Ende auch die An- und Abreise, nicht wegen des Stempels, sondern, weil auch An- und Abreise und wie selbst oft erlebt auch der Grenzübertritt bei fernen Reisen immer wieder ein Abenteuer werden kann.

 

Der Anspruch der Autorin liegt aber auch gar nicht darin zu animieren, weite Reisen vollkommen zu ersetzen oder sie gar als obsolet darzustellen, nach dem Motto „hier ist es doch auch schön“. Es geht ihr darum, uns die schönen und exotischen Orte direkt bei uns vor der Haustüre oder in der Nähe zu zeigen, die man teilweise gar nicht (er-)kennt, an denen es auch Abenteuer zu erleben gibt. Und das ist ihr in meinen Augen sehr überzeugend gelungen!

Mein Fazit

Absolute Substitute für Interkontinentalreisen findet man in diesem Buch nicht. Wenn man aber wie jetzt gerade während des Lockdowns nur davon träumen kann, in ferne Länder zu reisen, findet man in diesem Buch viele Ideen und Inspiration für Ausflüge und Kurzreisen innerhalb Deutschlands, die dennoch viel Abenteuerpotential haben und zu einem tollen Erlebnis werden können. Ein paar Post-its habe ich bereits nach dem ersten Durchlesen geklebt.

DANKE an CONBOOK – Verlag für Reiseliteratur für die Möglichkeit, das Buch „In Deutschland um die Welt“ vor Erscheinung lesen zu dürfen. Die Bücher von CONBOOK setzen da an, wo Reiseführer an ihre Grenzen stoßen: bei Geschichten von und über Menschen, ihren Begegnungen mit anderen Kulturen und den ganz großen Abenteuern. Ihre Bücher versorgen die Leser mit dem Rüstzeug für die eigene Weltenbummelei – ob als Reise oder als Urlaub im Kopf.

 

Thailand hat es Nick Reiter besonders angetan. Bereits sechsmal in Folge bereiste er dieses Land in den letzten 7 Jahren. Auf der Suche nach besonderen Abenteuern kommt er auf seinen Reisen schnell mit Einheimischen in Kontakt und mag es Kultur und Kulinarik abseits vom Touristenstrom zu erleben. Neben Landlinien gilt Nicks zweite Leidenschaft dem Kochen, am Liebsten asiatisch.

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