Jetzt geht das schon über ein Jahr so mit der Pandemie, dem Lockdown und dem Nicht-wissen-was-wird. Vor einem Jahr, als wir – heute können wir sagen “noch rechtzeitig” – von unserer Elternzeitreise durch Thailand wiederkamen, haben wir uns nicht ausmalen können,
dass diese Reise eine ganz besondere bleiben würde. Frei bewegen in der Öffentlichkeit, fremde Menschen mit unserem Sohn spielen lassen, Essen auf der Straße und ohne besonderes Hygienekonzept… damals vollkommen normal, heute undenkbar. Doch je mehr ich darüber nachdenke und wir in der Familie darüber reden und uns bewusst machen, was alles nicht mehr geht, desto müder und hoffnungsloser werde ich. Was wir brauchen, ist eine Perspektive und das Bewusstsein dafür, was alles doch geht.
Landlinien damals wie heute
Die Idee zu Landlinien in Form eines Blogs hatte ich 2008, was eine halbe Ewigkeit her zu sein scheint. Damals steckte ich mitten im Umbruch, ausgelöst durch den plötzlichen Tod meines Vaters. Meine Festanstellung in einer Werbeagentur verlor für mich an Sinn und Spaß, und ich suchte nach einer neuen Herausforderung. Heute kann ich sagen, dass Landlinien mit der Auftakt war, meinen Weg zu finden und mich letztendlich zwei Jahre später selbstständig zu machen.
Heute schreiben wir in einem Team von drei Personen (mein Freund Nick, meine Schwester Ela und ich) über unsere Reisen und Erlebnisse. Landlinien folgt immer noch Pfaden, Wegen, Routen und Strecken, die sich über den Planeten erstrecken, nur ist der Radius durch den Lockdown kleiner geworden. Seit der Rückkehr aus Thailand haben wir nicht mehr viel oder nicht mehr so häufig wie früher im Blog berichtet. Eine ganze Zeit lang waren wir förmlich ratlos und wussten nicht, was wir in einem Reiseblog zu berichten haben, wenn man nicht reisen darf. Teilweise kamen mir Bilder von Reisen aus fernen Ländern bei Instagram irreal vor. Doch das wollen wir ändern, und dafür ändern wir unsere Perspektive.
Mehr kleine Auszeiten als weite Reisen
Wie wunderschön und vielseitig die eigene Heimat sein kann, haben wir zum Glück schon vor der Pandemie festgestellt. Der Umzug von der Stadt aufs Land und der Lebenswandel durch die Geburt unseres Sohnes hat uns besonders in diese Richtung bewegt. Daher, das muss ich zugeben, sind für mich die Einbußen, was das Reisen angeht, auch relativ. Ich bin dankbar für die vielen Reisen, die ich erleben konnte, und dass wir trotz der Pandemie letztes Jahr noch am Meer waren. Was will man mehr?
Was wir vor allem für Euch unsere Leser möchten, ist es, Hoffnung und neue Ideen für Reisen mit kleinem Radius zu schaffen. In Zukunft möchten wir Euch zeigen, was unsere persönlichen Auszeiten im Alltag sind, und wie man Urlaub auch vor der Haustür erleben kann. Wir machen uns auf die Suche nach (Rückzugs)orten, die besonders kinderfreundlich sind, und wo man auch mal ohne Maske und ohne Schnelltest fast wieder “normal” sein darf. Meine Schwester Ela wird Euch ihre Auszeitoasen rund um Köln vorstellen, wie z.B. Paddeln auf dem Fühlinger See und Skatestrecken in der Domstadt. Nick wird Euch auch mal kulinarisch in andere Länder entführen und Fahrradtouren im Erftkreis vorstellen. Und ich begebe mich mit Euch auf Wanderschaft, ob im Bergischen oder in der Eifel, und verrate Euch wie man kleine Abenteuer mit Kindern im Alltag erleben kann.
Erste Ideen, die Euch mit auf Entdeckungsreise durch die Heimat nehmen und euch einladen die Perspektive zu wechseln, zeigen wir Euch bei Instagram unter dem Hashtag #perspektivwechsel und natürlich hier im Blog.
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