Als ich Danni im Januar 2017 das erste Mal nach Thailand entführte, hatte ich ihr zuvor viel erzählt über die für uns seltsamen Eigenarten und die fremdartige Kultur dieses liebenswürdigen Volkes. Berühre als Frau keinen Mönch, äußere dich nicht negativ über den König, richte nicht deine Fußsohlen gegen andere Menschen, tritt nicht auf Türschwellen. Alleine den Wai, die thailändische Begrüßungsgeste, können wir eigentlich nur verkehrt machen. Wer beugt sich wie weit herunter? Für einen Europäer klingt das erstmal alles sehr seltsam und kompliziert.
Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk entdeckte ich dann in einem Buchladen genau das richtige Geschenk für Danni: den „Fettnäpfchenführer Thailand“. Das Buch beschreibt, wie die Familie Meyer ihren ersten Kontakt mit Thailands Kultur erlebt. Vater Meyer zieht berufsbedingt mit Frau und Tochter für ein Jahr nach Bangkok und begeht dort unwissentlich den ein oder anderen Fauxpas.
In 29 kleinen Geschichten bzw. Kapiteln werden Alltagssituationen beschrieben, die Herrn Meyer begegnen, in denen er sich aus Versehen daneben benimmt. Danach wird jeweils erörtert, was genau da schiefgelaufen ist, denn das erschließt sich aus der Geschichte für einen Kulturfremden meistens nicht so leicht. Bedeutet ein Lächeln, dass das Gegenüber einem wohl gesonnen ist, oder überdeckt es damit eine unangenehme Situation? Kennt der Passant wirklich den Weg, oder antwortet er nur aus Höflichkeit? Als Newbie schätzt man viele Situationen völlig falsch ein, und das kann auch mal sehr unangenehm enden. Damit das nicht passiert, erklärt das Buch, wie man in unbekannten Situationen trotzdem eine gute Figur macht.
Die Erlebnisse, die der Familie Meyer widerfahren, sind sehr unterhaltsam geschildert, und da die einzelnen Kapitel nicht allzu lang sind, kann man das Buch sehr gut verschlingen und man denkt oft am Ende einer Geschichte „Och, ein Kapitel lese ich noch.“, auch wenn einem vor Müdigkeit schon fast die Augen zufallen.
Wir sind immer sehr fasziniert von fremden Kulturen. Die Dinge anders machen, als man es von zu Hause kennt, andere Dinge glauben und danach leben, andere Wertegefühle haben und seine Achtsamkeit auf andere Dinge lenken. Für uns ist das eine große Bereicherung und unser Interesse an der fremden Kultur kommt grundsätzlich gut bei den Menschen anderer Nationen an. Das wiederum fördert das Verständnis und die Akzeptanz untereinander, was auch einer der Hauptgründe für unsere vielen Reisen ist, und weswegen wir diesen Blog betreiben.
Den Fettnäpchenführer gibt es nicht nur über Thailand. Den Fettnäpfchenführer Japan beispielsweise hat Danni letztes Jahr von mir zu Weihnachten bekommen, weil auch Japan eine große Faszination auf uns ausübt. Japan ist vermutlich auch der Endgegner in Sachen Fettnäpfchen. Der CONBOOK – Verlag für Reiseliteratur hat uns außerdem noch mit dem Fettnäpfchenführer Korea bemustert, der zusammen mit den Ausgaben Japan, Indien, Australien, USA, Kanada, Finnland, Norwegen und Niederlande seit Anfang des Jahres in einem neuen Design erscheint. Das Cover ist nun vollflächig farbig und auch neue Episoden sind dazu gekommen. Der Aufbau der Bücher ist immer gleich. Eine deutsche Familie oder ein deutsches Pärchen reist in Land XY und begegnet dort eigenartigen Situationen, die im Folgenden aufgeklärt werden mit Tipps, wie man sie zukünftig meistert. Es gibt derzeit noch über 50 weitere Fettnäpchenführer zu diversen Ländern oder auch Städten. Erhältlich sind die Neuausgaben gebunden mit Flexcover für 12,95 € im deutschen Buchhandel.
Mein Fazit
Möchte man bei seinem ersten Urlaub in einem neuen Land nicht unangenehm auffallen oder gar in ungewollt in Streitsituationen geraten, ist man mit einem Fettnäpfchenführer gut beraten. Selbst für sehr bewanderte Reisende finden sich darin meistens noch bislang unbekannte Bräuche und falls nicht, verleiten die vertrauten Eigenarten den Leser oft zum Schmunzeln.
DANKE an CONBOOK für die Möglichkeit, einen weiteren Fettnäpfchenführer für Landlinien testen zu können!
ÜBER DEN VERLAG // Die Bücher von CONBOOK setzen da an, wo Reiseführer an ihre Grenzen stoßen: bei Geschichten von und über Menschen, ihren Begegnungen mit anderen Kulturen und den ganz großen Abenteuern. Ihre Bücher versorgen die Leserinnen und Leser mit dem Rüstzeug für die eigene Weltenbummelei – ob als Reise oder als Urlaub im Kopf.
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